Mittwoch, 6. Juli 2011

Das Erlebnis mit einem Unitec-Feuermelder

Mittwoch, 6. Juli 2011
Scheinbar kam der letzte Eintrag garnichtmal so schlecht an, bei den wenigen Leuten, die das hier wirklich gelesen haben, was mich nun dazu verleitet, direkt den naechsten, aber wahrscheinlich etwas kuerzeren Eintrag zu schreiben.
Immerhin hatte mir eine Freundesfreundin via facebook mitgeteilt, sie sei inkontinent geworden aufgrund des Heizungsreviews. Ich habe es mit 'inkontinent' zwar etwas verharmlost ausgedrueckt, aber wir wollen ja nicht vulgaer werden. In wie fern das im Endeffekt der Wahrheit entsprach kann ich leider zum Glueck nicht beurteilen. Aber fangen wir mit dem naechsten Bericht an!

Es geht um einen Unitec-Feuermelder. Welches Modell genau, konnte ich gerade auf die Schnelle nicht herausfinden, aber ich denke, das spielt auch keine allzugrosse Rolle.
Im Prinzip will ich mich nicht einmal ueber dieses Geraet auslassen, denn es funktioniert. Ja, scheinbar sogar einwandfrei...

Man stelle sich folgende Situation vor:
Ich, in meinem jugendlichen Leichtsinn, liege eines Morgens im Bett und schlafe. An und fuer sich nichts ungewoehnliches, aber was dann passierte entsprach nicht der Norm;

Ich lag also, wie sonst auch, nur schlafend in meinem Bett. Und ja, so schlaeft man in einer Art, der kunstwissenschaftlichen Energierestauration.
Das mit dem Schlafen ging auch lange Zeit gut.
Und waehrend ich so schlief verging die Zeit.
An einem Sonntagmorgen.
Um 4:30 Uhr.
Dann wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Von einem ohrenbetaeubenden Ton.

 Zuerst dachte ich an das mysterioese Piepen, das schoneinmal im Hausflur war. Aber ich hoerte, dass es definitiv in meiner Wohnung war. Es war auch keine Sirene um mir mitzuteilen, dass irgendein Weltkrieg ausgebrochen war oder mein imaginaerer Alarm, dass der langersehnte Brief aus Hogwarts endlich gekommen war. Abgesehen davon, glaube ich immernoch, dass ich bald einen Brief aus Hogwarts bekommen werde. Da bin ich mir sicher, die haben mich nur wegen dem Auslandsaufenthalt vergessen. Ja. Bestimmt.
Zu meiner Entaeuschung stellte ich jedoch fest, dass dies mein Feuermelder war, der solch grausige Geraeusche von sich gab.
Schlaftrunken wie ich war, malte ich mir natuerlich sofort die bescheuertsten Szenarien aus, die sich in meiner Wohnung abspielten...
Da ich keine uebernatuerliche Stimme hoerte, konnte ich schonmal davon ausgehen, dass kein Feuerdaemon gekommen war um mich aufzuessen.
Ein Albtraum war es auch nicht, schliesslich wusste ich ja, dass mich dieses liebevolle Geraeusch aus meinem Schlaf gerissen hat. An einem Sonntag. UM HALB FUENF.
Das naechste Bild, das in meinem Kopf erschien war eins, wie ich umringt von Flammen in meiner Wohnung stuende und elendig verenden wuerde.




Was mir auffiel, nachdem mein ganzes Leben an meinem inneren Auge vorbeigezogen war und der Flammentanz gegen die Bausubstanz gewonnen  hatte, war die Tatsache, dass ich weder Waerme- noch Lichtquelle ausmachen konnte.
Blitzschnell wie ich war, hatte ich natuerlich gemerkt, dass ich also nicht durch ein monstroeses Hoellenfeuer sterben wuerde, sondern durch ein toedliches Nervengas, dass in meine Wohnung eingedrungen sein musste.

 Doch irgendetwas konnte an der Theorie ebenfalls nicht stimmen. Denn als ich einatmete um's hinter mich zu bringen, merkte ich keinerlei Veraenderung was die Gerueche in meiner Wohnung anging. Ausser dem typischen Schlafmuff und dem Duft der Pizza vom vorangegangenem Abend nichts. Somit konnte ich auch die Theorie ausschliessen, dass man mich ohne Spuren umbringen lassen wollte.
Nun stand ich also in meiner Wohnung und war mir sicher, dass es nicht brennt und dass es auch keine gefaehrlichen Gase gab. Aber weshalb schlug der Feuermelder dann Alarm? Es war mir ein Raetsel zu dessen Loesung ich erstmal Ruhe brauchte.
Und wie stellt man etwas aus, das solchen Laerm macht? Genau. Man steckt es ersteinmal unter die Bettdecke. Klingt doch plausibel, oder?
Dieser kleine Terror-Tamagotchi machte also eine Rave-Party unter meiner Bettdecke und mein haemmernder Kopf sagte mir, dass ich nicht dazu eingeladen war.
Meine naechste, spielverderbende Idee war es, das Ding auf natuerlichem Wege auszuschalten. Kann bei einem Geraet mit nur einem Knopf nicht SO schwer sein, oder?
Doch. Kann es. Ich drueckte also schlaftrunken auf dem Feuermelder rum und brauchte drei Anlaeufe bis ich den Knopf traf. Allerdings ohne Erfolg was das Beenden des Piepens anging.
Als ich den Anti-Feuerteufel also wieder unter die Bettdecke schob, hoffte ich, dass niemand den Laerm aus meiner Wohnung mitbekommen wuerde. Gut, man kann davon ausgehen, dass um diese Uhrzeit niemand mehr wach ist. Ausser vielleicht ein paar Verrueckte mit akuten Schlafmangel oder voellig kaputten Schlafrhythmus.
Meine naechste Idee, diesen Schlafraeuber ruhig zu stellen, war ziemlich simpel; ich wollte die Batterie herausnehmen. Ich las auf dem Infoschild auf der Rueckseite des Feuermelders 'ZUM OEFFNEN BITTE DREHEN!'. Was hab' ich getan? Ich hab' natuerlich erstmal wie eine absolute Bildungsbremse an beiden Enden gezogen. Zwei mal. Im wachen Zustand haette man dies vermutlich nicht getan, aber dich moechte ich mal sehen. An einem Sonntagmorgen. UM HALB FUENF.
Bei dem dritten Anlauf klappte es dann. Mit Drehen. Der Weg zur Batterie war frei und der Weg zu meinem Hirn ins Koma gepiept. Ich griff nach der Batterie und merkte, dass diese voellig verkabelt war. Mir ist es ein Raetsel, wie man so irgendwann einmal die Batterie wechseln soll, aber ich war jedenfalls zu inkompetent die Batterie herauszunehmen.
Also wanderte das laermende Ding wieder unter die Bettdecke und ich stand wie benommen in meinem Wohnzimmer.
Was haette ich noch tun koennen?
Dann kam der entscheidene Einfall; es war erst 23:30 Uhr in Amerika. Na gut, so gelesen klingt es, als haette ich voellig den Verstand verloren, aber ich meine damit, dass das noch eine Uhrzeit ist, in der meine Eltern, welche ja in Amerika wohnen, haha, noch online sein koennten!
Ich fuhr also den Laptop hoch und gerade bevor ich mich bei Skype einloggen konnte, hoerte das Geraeusch auf. Na super, ich war nun also taub. ... Ich hoerte aber den Luefter des Laptops. ... Das Ding hatte einfach aufgehoert. Genauso grundlos wie es angefangen hatte, hatte es aufgehoert. (Zumindest hoffe ich immernoch instaendig, DASS es grundlos angefangen hatte. Alles andere wuerde mir Angst einjagen.)
Ich sah nach dem Geraet und es hatte tatsaechlich Ruhe gegeben. Weshalb war mir dennoch ein Raetsel. Vielleicht wegen Sauerstoffmangel unter der Bettdecke oder so. Vielleicht war die verkabelte Batterie auch schon alle. (Am naechsten Tag fand ich durch einen Test aber heraus, dass die Batterie nicht alle war, also muss es doch der Sauerstoffmangel gewesen sein, da bin ich mir sicher.) Nichtsdestotrotz war das Ende des Geraeusches wie eine Art Erloesung fuer die Ohren. Ich stellte den kleinen Stoerenfried also wieder an den urspruenglichen Platz, (bzw. etwas tiefer, damit er bei einem heraufsteigendem Nervengas erst ausschlaegt, wenn es fuer mich eh schon zu spaet ist,) fuhr meinen Laptop wieder herunter und lag mich wieder in das noch warme Bett.
Und schlief.
 

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