Dienstag, 26. Juli 2011

Die Deutsche Bahn - Wie Es Nicht Funktioniert

Dienstag, 26. Juli 2011
Es gibt ja immer so ein paar Dinge, von denen man immer weiss, dass sie fuer gewoehnlich nicht so funktionieren wie sie sollten. Unter anderem auch die geliebte Deutsche Bahn. Das Ding ist nur; die Leute scheinen zu ignorieren, dass es nicht funktioniert. Hunderte von Menschen quetschen sich in viel zu enge Abteile und Wagons. Bei mir begann der Spass letzte Woche am Montag...

Ich freute mich tierisch ein paar geliebte Menschen wiederzusehen und wurde mit meinem Riesenkoffer, Rucksack und ueberteuerten Bahnticket von meiner Schwester an den Bahnhof gefahren. Wir waren natuerlich zu frueh da und warteten dann auf den Zug, der puenktlich am Homburger Hauptbahnhof mit mir losfuhr.
Dazu sei gesagt, dass der riesige schwarze Koffer geschaetzte 5.000 kg wiegte, und dabei zu hoch, zu breit und zu tief fuer die Gaenge der Deutschen Bahn ist. Zudem stellte ich hier die Theorie auf, dass es bei der sowas von deutschen Deutschen Bahn sicher Berufsvorraussetzung ist, kein einziges Wort Englisch sprechen zu koennen.
Ich kam jedenfalls puenktlich in Mannheim an, hatte dort etwa 25 Minuten Aufenthalt und fuhr dann weiter nach Essen. Dieser Zug musste allerdings irgendwo am Rhein, aus welchem Grund auch immer, fuer undgefaehr 20 Minuten halten, holte diese aber auch recht schnell wieder rein. Und dieser faszinierende und eigentlich selbstverstaendliche Fakt soll noch wichtig werden.

Long story short; Ich kam noch halbwegs puenktlich in Essen an, verbrachte dort eine phantastische Woche mit furchtbar tollen Leuten und hab' mich wie ein Eichhoernchen auf LSD ueber alles und jeden gefreut.
Und nun geht der eigentliche Bericht erst richtig los; schliesslich wollte ich ja nicht im Ruhrpott wohnen bleiben.
Also musste ich ja auch wieder zurueck nach Zweibruecken kommen...
Ich wurde von Poppie und ihrem Freund an den Hauptbahnhof in Essen gefahren und dort warteten wir auf meinen Zug. Mein Zug kam jedoch auf einem anderen Gleis an. Und zwar mit fuenf Minuten Verspaetung. Aber wenn der Zug zuvor 20 Minuten wieder reinholen konnte, muesste dieser es doch wohl schaffen, 5 Minuten wieder reinzuholen... Oder?
Okay, ich wusste, dass ich diesen Tag in Mannheim nur fuenf Minuten zum umsteigen hatte, aber ich war so dumm und dachte, dass der Zug dies wieder einholen koennte... Also war ich im Zug, setzte mich und schlief erstmal fuer 2 Stunden ein und sah dabei vermutlich furchtbar peinlich aus.
Okay, ich bin ehrlich; ich schreckte in diesen zwei Stunden vermutlich alle 5 Minuten hoch, weil ich dachte, ich haette verschlafen auszusteigen und wuerde nun weiter bis nach... Kiel oder so fahren. Schliesslich faehrt ja wohl staendig ein Zug von Essen ueber Mannheim nach Kiel. Das ist total logisch und absolut realitaetsnah.
Irgendwann fragte ich jedenfalls den Fahrkartenkontrolleur ob der Zug die fuenf Minuten Verspaetung wieder einholen wuerde. Er schaute angestrengt auf meine Fahrkarte und nickte.
Ich wartete also auf Mannheim. Einige Minuten davor hoerte ich es dann wieder; "Änd sänk ju foa träwelling wiss Deutsche Bahn!"
Irgendwann kam es und von den fuenf Minuten Verspaetung waren nurnoch zwei uebrig. Ich hatte also drei Minuten um von Gleis 8 zu Gleis 1 zu sprinten.
Beim Aussteigen war eine aeltere Dame vor mir, die natuerlich nicht die Geschwindigkeit eines Leoparden annahm um aus den Zug zu steigen. Und das nehme ich ihr auch nicht uebel. Fuer mich war es dennoch eher suboptimal.
Jedenfalls trottete diese nette und lebensfreudige Dame aus dem Zug waehrend ich unter dem Gewicht meines Koffers zerbersten durfte. An der frischen Luft angekommen, eilte ich an der Frau vorbei und hielt Ausschau nach den Treppen, die ungefaehr 50 Meter von mir entfernt waren. Super. Ich rollte den Koffer also mit einer Achterbahngeschwindigkeit vor mir her und ueberrollte vermutlich alles und jeden, das ich hinter meinem Koffer nicht erkennen konnte.

Was ich allerdings sehen konnte, waren zwei unfassbar wichtig aussehende Geschaeftsleute in Anzug, die es natuerlich nicht fuer noetig hielten sich zu beeilen oder aus dem Weg zu gehen. An den Treppen angekommen hievte ich meinen Koffer die gefuehlten eintausendsiebenhundert Stufen hinunter und wurde wieder zum Dampfwalzenrollator Of Ultimate Doom in dem ich das schwarze Schwergewicht gen Ausgang schob. Und nun ging's so richtig los. Ich konnte Gleis 1 nicht finden. Kann mir bitte jemand erklaeren, wie es moeglich ist, Gleis EINS nicht zu finden?! Ich sauste den Gang entlang, sah Gleis 7 bis 2, aber nicht 1. Das hat mich dann auch dezent fertig gemacht und merkte dann, nachdem ich schon halb in der Einkaufsmeile war und umkehrte, dass Gleis 1 dort war, wo Gleis 2 und 3 ausgeschildert waren. Liegt natuerlich nahe, ich verdammter Trottel.
Es kam, wie es kommen musste; ich sah den Zug nurnoch wegfahren...

Ich stand also etwas entnervt am Mannheimer Hauptbahnhof und trottete ueber Umwege zur Info und erklaerte meine Situation. Natuerlich ohne die aeltere Dame und eventuelle schwerverletzte Kinder unter meinem Riesenkoffer. Der Bahnangestellte, der vermutlich nicht viel aelter als ich selbst war, schaute mich an und sagte, dass mein Zug ja nur zwei Minuten Verspaetung hatte und man das ja rein theoretisch haette schaffen koennen. Natuerlich. Theoretisch schon. Mit diesem Koffer aber nicht.
Er gab mir dann aber eine neue Verbindung mit der ich ueber Kaiserslautern fahren sollte. Okay. Ich stellte mich also ans entsprechende Gleis und wartete auf meinen Zug. Und das war nicht irgendein Zug, sondern ein TGV. Ein Zug, der nach Frankreich faehrt und prinzipiell ueberfuellt ist.
Bereits am Gleis fuehlte ich mich voellig fehl am Platz.
Und so stand ich da. Ich stand einfach so da und wartete auf den Zug. Statt dem Zug, kam aber nur eine freundliche Durchsage, dass der Zug Verspaetung haette. Witzig, oder?
Als er dann endlich kam, herrschte furchtbarer Stau, denn es wollten zu viele Menschen in einen zu kleinen Zug. Alleridngs hatten die ihre Rechnung ohne meinen geliebten Monsterkoffer (also known as "Kindersarg") gemacht. Irgendwie schaffte ich es aber doch noch irgendwann und die vielen Menschen um mich herum verursachten noch mehr Verspaetung, weil viele wohl nicht das Prinzip der Zivilisation in oeffentlichen Verkehrsmitteln verstanden haben.
Als es aber irgendwann losging, fuhr der Zug durch verschiedene Bahnhoefe einfach hindurch. Dies fuehrte mich, intelligent wie ich bin, zu der Schlussfolgerung, dass es irgendwo Knoepfe gab, die man druecken muesste um, wenn man haette aussteigen wollen. Wie bei Bussen, verstehst du? Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass wir schon laengst die franzoesische Grenze ueberschritten hatten und ich fragte mich bereits wie ich eine Nacht in Paris verbringen sollte, ohne zu sterben. Irgendwann hielt der Zug aber doch mit den Worten: "Änd sänk jo foa träwelling wiss Deutsche Bahn!" und es war sogar in Kaiserslautern. Jedoch hatte mein Zug Verspaetung gehabt und somit verpasste ich wieder meinen Anschlusszug. Lovely, isn't it?
Ich ging voellig entnervt zur Info und liess mein Ticket von einer extrem unfreundlichen Mitarbeiterin umschreiben (und so leid es mir tut, anders konnte man dieses Individuum am Schalter nicht beschreiben) und machte mich auf's Neue an ein anderes Gleis. Dort angekommen informierte ich ersteinmal die W.indprinzessin, die mich eigentlich genau an diesem Zeitpunkt in Homburg abholen wollte und auf dem  Bahnhof auf mich wartete, ueber meine Verspaetung.
Nach einigen Minuten kam die Ansage, dass mein Zug jedoch Verspaetung haette und etwa sieben Minuten spaeter eintreffen wuerde. Daraufhin begann ich bereits damit, die Deutsche Bahn zu verfluchen und ueberlegte wofuer ich eigentlich 80€ fuer Zugtickets bezahlt habe. Man haette mir fuer diesen Tag eher Geld geben muessen, damit ich das mitmache. So plante ich also schon wie ich es der Bahn haette heimzahlen koennen.
Als der Zug ankam, fragte ich ein nettes Ehepaar neben mir, ob sie wuessten ob dies der Zug nach Homburg war, aber die beiden waren genauso planlos wie ich und waren in einer aehnlichen Situation wie ich, was mich irgendwie beruhigte, denn man sagt ja immer; "Geteiltes Leid ist halbes Leid!". Es kam jedoch bald eine freundliche (!) Mitarbeiterin der Deutschen Bahn (wie oft durfte ich eigentlich jetzt schon den Namen dieser immer streikenden Institution schreiben?), die uns mitteilte, dass dies der richtige Zug sei.
Ich stieg ein und setzte mich hin. Bald kam jedoch eine Durchsage.
Ich hatte also einen tierischen Hals und wollte nurnoch in heimische Gefilde und diese abscheusslichen Bahnfahrten hinter mich bringen. Als es dann mal endlich losging und die nette Angestellte die Bahnkarten kontrollierte, fragte ich diese ob sie wisse, wann der Zug in Homburg ankommt.

Wobei ich an dieser Stelle wirklich sagen muss, dass diese Angestellte wirklich total huebsch, super lieb und nicht so duemmlich war wie es hier scheint, dagegen kann man nichts sagen, aber ich war trotzdem verwirrt.
Ein anderer Fahrgast, vermutlich genauso alt wie ich, sagte mir er wuerde Punkt 8 ankommen. Wie ich erst spaeter erfuhr, meinte er damit die Endstation, nicht etwa Homburg.
Somit stand ich, nachdem ich der W.indprinzessin mitteilte, ich wuerde erst um 8 ankommen, doch schon um halb 8 am Homburger Hauptbahnhof, erhielt noch einmal die netten, waermenden Worte: "Änd sänk ju foa träwelling wiss Deutsche Bahn!" und schaute etwa siebenhundertsechsundfuenfzig Mal auf das Schild auf dem "Homburg (Saar) Hbf" stand.
Jedenfalls war ich dann endlich am Ziel meiner Reise angekommen und hatte es endlich geschafft.
Ich war endlich wieder zu Hause.
Ich verbrachte den Abend noch mit der W.indprinzessin, wir schauten uns die Bilder von meiner ereignisreichen Woche mit tollen Leuten an und war irgendwann wieder in meiner Wohnung und schlief... *

Man dankt fuer's Lesen.

* Beim Schreiben und Erleben dieser Ereignisse wurden keine Menschen, Tiere, extraterrestrische Lebewesen und/oder meine Wenigkeit verletzt.
Toll, oder? 

Mittwoch, 6. Juli 2011

Das Erlebnis mit einem Unitec-Feuermelder

Mittwoch, 6. Juli 2011
Scheinbar kam der letzte Eintrag garnichtmal so schlecht an, bei den wenigen Leuten, die das hier wirklich gelesen haben, was mich nun dazu verleitet, direkt den naechsten, aber wahrscheinlich etwas kuerzeren Eintrag zu schreiben.
Immerhin hatte mir eine Freundesfreundin via facebook mitgeteilt, sie sei inkontinent geworden aufgrund des Heizungsreviews. Ich habe es mit 'inkontinent' zwar etwas verharmlost ausgedrueckt, aber wir wollen ja nicht vulgaer werden. In wie fern das im Endeffekt der Wahrheit entsprach kann ich leider zum Glueck nicht beurteilen. Aber fangen wir mit dem naechsten Bericht an!

Es geht um einen Unitec-Feuermelder. Welches Modell genau, konnte ich gerade auf die Schnelle nicht herausfinden, aber ich denke, das spielt auch keine allzugrosse Rolle.
Im Prinzip will ich mich nicht einmal ueber dieses Geraet auslassen, denn es funktioniert. Ja, scheinbar sogar einwandfrei...

Man stelle sich folgende Situation vor:
Ich, in meinem jugendlichen Leichtsinn, liege eines Morgens im Bett und schlafe. An und fuer sich nichts ungewoehnliches, aber was dann passierte entsprach nicht der Norm;

Ich lag also, wie sonst auch, nur schlafend in meinem Bett. Und ja, so schlaeft man in einer Art, der kunstwissenschaftlichen Energierestauration.
Das mit dem Schlafen ging auch lange Zeit gut.
Und waehrend ich so schlief verging die Zeit.
An einem Sonntagmorgen.
Um 4:30 Uhr.
Dann wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Von einem ohrenbetaeubenden Ton.

 Zuerst dachte ich an das mysterioese Piepen, das schoneinmal im Hausflur war. Aber ich hoerte, dass es definitiv in meiner Wohnung war. Es war auch keine Sirene um mir mitzuteilen, dass irgendein Weltkrieg ausgebrochen war oder mein imaginaerer Alarm, dass der langersehnte Brief aus Hogwarts endlich gekommen war. Abgesehen davon, glaube ich immernoch, dass ich bald einen Brief aus Hogwarts bekommen werde. Da bin ich mir sicher, die haben mich nur wegen dem Auslandsaufenthalt vergessen. Ja. Bestimmt.
Zu meiner Entaeuschung stellte ich jedoch fest, dass dies mein Feuermelder war, der solch grausige Geraeusche von sich gab.
Schlaftrunken wie ich war, malte ich mir natuerlich sofort die bescheuertsten Szenarien aus, die sich in meiner Wohnung abspielten...
Da ich keine uebernatuerliche Stimme hoerte, konnte ich schonmal davon ausgehen, dass kein Feuerdaemon gekommen war um mich aufzuessen.
Ein Albtraum war es auch nicht, schliesslich wusste ich ja, dass mich dieses liebevolle Geraeusch aus meinem Schlaf gerissen hat. An einem Sonntag. UM HALB FUENF.
Das naechste Bild, das in meinem Kopf erschien war eins, wie ich umringt von Flammen in meiner Wohnung stuende und elendig verenden wuerde.




Was mir auffiel, nachdem mein ganzes Leben an meinem inneren Auge vorbeigezogen war und der Flammentanz gegen die Bausubstanz gewonnen  hatte, war die Tatsache, dass ich weder Waerme- noch Lichtquelle ausmachen konnte.
Blitzschnell wie ich war, hatte ich natuerlich gemerkt, dass ich also nicht durch ein monstroeses Hoellenfeuer sterben wuerde, sondern durch ein toedliches Nervengas, dass in meine Wohnung eingedrungen sein musste.

 Doch irgendetwas konnte an der Theorie ebenfalls nicht stimmen. Denn als ich einatmete um's hinter mich zu bringen, merkte ich keinerlei Veraenderung was die Gerueche in meiner Wohnung anging. Ausser dem typischen Schlafmuff und dem Duft der Pizza vom vorangegangenem Abend nichts. Somit konnte ich auch die Theorie ausschliessen, dass man mich ohne Spuren umbringen lassen wollte.
Nun stand ich also in meiner Wohnung und war mir sicher, dass es nicht brennt und dass es auch keine gefaehrlichen Gase gab. Aber weshalb schlug der Feuermelder dann Alarm? Es war mir ein Raetsel zu dessen Loesung ich erstmal Ruhe brauchte.
Und wie stellt man etwas aus, das solchen Laerm macht? Genau. Man steckt es ersteinmal unter die Bettdecke. Klingt doch plausibel, oder?
Dieser kleine Terror-Tamagotchi machte also eine Rave-Party unter meiner Bettdecke und mein haemmernder Kopf sagte mir, dass ich nicht dazu eingeladen war.
Meine naechste, spielverderbende Idee war es, das Ding auf natuerlichem Wege auszuschalten. Kann bei einem Geraet mit nur einem Knopf nicht SO schwer sein, oder?
Doch. Kann es. Ich drueckte also schlaftrunken auf dem Feuermelder rum und brauchte drei Anlaeufe bis ich den Knopf traf. Allerdings ohne Erfolg was das Beenden des Piepens anging.
Als ich den Anti-Feuerteufel also wieder unter die Bettdecke schob, hoffte ich, dass niemand den Laerm aus meiner Wohnung mitbekommen wuerde. Gut, man kann davon ausgehen, dass um diese Uhrzeit niemand mehr wach ist. Ausser vielleicht ein paar Verrueckte mit akuten Schlafmangel oder voellig kaputten Schlafrhythmus.
Meine naechste Idee, diesen Schlafraeuber ruhig zu stellen, war ziemlich simpel; ich wollte die Batterie herausnehmen. Ich las auf dem Infoschild auf der Rueckseite des Feuermelders 'ZUM OEFFNEN BITTE DREHEN!'. Was hab' ich getan? Ich hab' natuerlich erstmal wie eine absolute Bildungsbremse an beiden Enden gezogen. Zwei mal. Im wachen Zustand haette man dies vermutlich nicht getan, aber dich moechte ich mal sehen. An einem Sonntagmorgen. UM HALB FUENF.
Bei dem dritten Anlauf klappte es dann. Mit Drehen. Der Weg zur Batterie war frei und der Weg zu meinem Hirn ins Koma gepiept. Ich griff nach der Batterie und merkte, dass diese voellig verkabelt war. Mir ist es ein Raetsel, wie man so irgendwann einmal die Batterie wechseln soll, aber ich war jedenfalls zu inkompetent die Batterie herauszunehmen.
Also wanderte das laermende Ding wieder unter die Bettdecke und ich stand wie benommen in meinem Wohnzimmer.
Was haette ich noch tun koennen?
Dann kam der entscheidene Einfall; es war erst 23:30 Uhr in Amerika. Na gut, so gelesen klingt es, als haette ich voellig den Verstand verloren, aber ich meine damit, dass das noch eine Uhrzeit ist, in der meine Eltern, welche ja in Amerika wohnen, haha, noch online sein koennten!
Ich fuhr also den Laptop hoch und gerade bevor ich mich bei Skype einloggen konnte, hoerte das Geraeusch auf. Na super, ich war nun also taub. ... Ich hoerte aber den Luefter des Laptops. ... Das Ding hatte einfach aufgehoert. Genauso grundlos wie es angefangen hatte, hatte es aufgehoert. (Zumindest hoffe ich immernoch instaendig, DASS es grundlos angefangen hatte. Alles andere wuerde mir Angst einjagen.)
Ich sah nach dem Geraet und es hatte tatsaechlich Ruhe gegeben. Weshalb war mir dennoch ein Raetsel. Vielleicht wegen Sauerstoffmangel unter der Bettdecke oder so. Vielleicht war die verkabelte Batterie auch schon alle. (Am naechsten Tag fand ich durch einen Test aber heraus, dass die Batterie nicht alle war, also muss es doch der Sauerstoffmangel gewesen sein, da bin ich mir sicher.) Nichtsdestotrotz war das Ende des Geraeusches wie eine Art Erloesung fuer die Ohren. Ich stellte den kleinen Stoerenfried also wieder an den urspruenglichen Platz, (bzw. etwas tiefer, damit er bei einem heraufsteigendem Nervengas erst ausschlaegt, wenn es fuer mich eh schon zu spaet ist,) fuhr meinen Laptop wieder herunter und lag mich wieder in das noch warme Bett.
Und schlief.
 

Montag, 4. Juli 2011

Update: Die Heizung, die zum Kuenstler wurde.

Montag, 4. Juli 2011
Also tot ist dieser Blog ja nicht, nur habe ich in letzter Zeit einiges zu tun gehabt, weshalb das alles ein wenig haengen blieb, aber ich muss nun doch noch einmal das Thema mit meiner Heizung aufgreifen... Wer den ersten Beitrag zu der Heizung nicht gelesen hat, sollte dies HIER zuerst tun. Zwecks weiterfuehrender 'Geschichte' und so.

Es war etwa Mitte Mai, als ich eines Morgens unter der Dusche stand und wiedereinmal kein warmes Wasser hatte. Aber gut. Ich habe mir gedacht, dass das irgendein dummer, kleiner Fehler sein wird, wie die letzten Male auch und stand mit meinem geballten Wissen vor dem Monstrum um es mit meiner Kompetenz zu erniedrigen.
Doch wie man es ja kennt, ging es nicht. Ich drueckte ein wenig auf den Knoepfen rum und es ging alles zurueck auf den Normalzustand. "Okay," dachte ich mir "dann kann ich jetzt ja wieder duschen gehen.". Ich stand also in meiner geliebten Keramikduschkabine und wartete auf warmes Wasser.
Ohne Erfolg, duh.
Doch dies war seltsam. Die Heizung hatte mir zuvor keinen Fehler angezeigt, aber funktionierte nicht. Ich ging also in Handtuch zur Heizung und hoerte in meiner Kueche bereits einen lauten Knall.
Dies war der Moment, an dem ich langsam Angst bekam. Ich ging zur Heizung und sah, wie dieses elende Mistvieh irgendeine braune Suppe durch mein Wohnzimmer spritzte und dabei (so schien es zumindest) eine Art Gas freisetzte, das so erbaermlich stank, dass ich mich vorerst in meinem Badezimmer verschanzte und ueberlegte was als naechstes zu tun war. Denn man kann es einfach nicht in Worte fassen, WIE ekelhaft es gestunken hat. Das war total abstossend. Ich finde einfach keine Worte dafuer. Und ein Vergleich laesst sich auch nicht finden, was das ganze noch schwieriger macht.
Nun sass ich also von meiner Heizung eingesperrt im eigenem Badezimmer, waehrend sich die Maschine kreativ an meinen Waaenden ausliess und dabei gaenzlich aufging und scheinbar die Erfuellung ihres Lebens fand. Vielleicht wollte sie schon immer ein Pinsel oder so sein und fuer das Malen bestimmt sein.
Ich fuer meinen Teil entschloss mich jedenfalls dazu, das Kuechenfenster aufzureissen, mein Handy und meine Schluessel zu holen und mir, voellig egal was fuer welche, Klamotten ueber zu werfen um dann aus der Wohnung zu fluechten. Der Plan ging auf. Na gut, ich bin eigentlich nur wuergend und hustend durch die Wohnung gehetzt, hatte aber bald schon alles beisammen und stand also nun morgens um HALB ACHT auf der komischen Terrasse hinter dem Haus und begann mit Telefonterror bei meinem Vermieter, informierte noch die Praktikumsstelle und hinterliess meiner Schwester eine Nachricht.
Eine halbe Stunde spaeter erschien bereits der Vermieter um nachzuschauen was diesmal kaputt war. Wie oft ist er inzwischen da gewesen wegen der Heizung? Ich habe aufgehoert zu zaehlen. Was mich viel mehr stoerte war die Tatsache, dass der ekelhafte Gestank von dem ich ihm am Telefon die Ohren vollgeheult habe, verflogen war. Der Gestank war weg und mein Vermieter kam sich sichtlich veralbert vor.
Diesmal baute er dieses Ding dennoch komplett auseinander und baute Ersatzteile ein. Dabei stieg noch einmal der Gestank auf und er sagte mir, dass dies 'totes Wasser' oder aber auch 'Heizungswasser' sei. Gut, gestunken wie tot hat es wirklich, aber wieso kann WASSER solche Gerueche annehmen?!
Er testete das warme Wasser und es funktionierte.
Ja, man glaube es kaum, es funktionierte.
Ich bedankte mich herzlich, verabschiedete mich und ging unter die Dusche.
OHNE.
WARMES.
WASSER.
Ich rief also den Vermieter direkt wieder an, der noch auf seinem Weg umdrehte und ein wenig entsetzt wieder auftauchte. Er liess noch mehr Brackwasser ab, verbrannte sich dabei die Hand, war inzwischen selber genervt von der Heizung und brachte sie wieder in Ordnung. Diesmal testete er wieder. Sogar zwei mal. Dann machte er die Heizung zum Testen einmal komplett aus, nahm die Sicherung raus und schaltete sie dann wieder ein und testete. Es ging. Das warme Wasser kam aus allen Leitungen und waehrend er so dran rumspielte, putzte ich die Sauerei weg.
Fuer die Heizung war das sicherlich das groesste sich endlich mal kreativ ausleben zu duerfen, aber fuer mich war das eher ein Albtraum.
Zumindest denke ich, dass die Heizung sich so vorkam, als haette sie etwas grosses und weltbewegendes getan. Aber das hat die nicht.
Naja, sie funktionierte also.
Aber das waere ein langweiliges Ende fuer diesen Post, oder?
Natuerlich, deshalb erzaehl ich noch wie es wirklich weiter ging.
Mein Vermieter ging guter Dinge. Und ich ging guter Dinge in die Dusche.
Aber muss ich noch erzaehlen was dann passierte? Wirklich? Ich hatte kein warmes Wasser, denk doch bitte nicht dran. So kam es dann schlussendlich dazu, dass ich bei meiner Schwester duschen ging und dann ZWEIEINHALB STUNDEN zu spaet beim Praktikum auftauchte, man es dort aber nachvollziehen konnte und alles okay war.
In meiner Mittagspause rief ich erneut meinen Vermieter an und musste eigentlich nichts mehr sagen.
Er war dann am Nachmittag nocheinmal in meiner Wohnung und erzaehlte mir, er habe nun ein anderes Programm eingestellt, sodass sich die Heizung nur mit warmen Wasser beschaeftigt und keinem Heizen selbst. Im Mai ist das absolut kein Problem, aber der naechste Winter kommt. Zwar habe ich seitdem Vorfall wirklich warmes Wasser und auch keine Probleme mehr mit diesem City Condens, aber eine geniale Loesung ist das auch nicht wirklich.

Aber ich will nicht meckern... Ich kann endlich wieder warm duschen.
Zu Teil 3 bitte HIER entlang!

Es berichtet;
Torben.
Man dankt fuer's Lesen.