Montag, 4. Juli 2011

Update: Die Heizung, die zum Kuenstler wurde.

Montag, 4. Juli 2011
Also tot ist dieser Blog ja nicht, nur habe ich in letzter Zeit einiges zu tun gehabt, weshalb das alles ein wenig haengen blieb, aber ich muss nun doch noch einmal das Thema mit meiner Heizung aufgreifen... Wer den ersten Beitrag zu der Heizung nicht gelesen hat, sollte dies HIER zuerst tun. Zwecks weiterfuehrender 'Geschichte' und so.

Es war etwa Mitte Mai, als ich eines Morgens unter der Dusche stand und wiedereinmal kein warmes Wasser hatte. Aber gut. Ich habe mir gedacht, dass das irgendein dummer, kleiner Fehler sein wird, wie die letzten Male auch und stand mit meinem geballten Wissen vor dem Monstrum um es mit meiner Kompetenz zu erniedrigen.
Doch wie man es ja kennt, ging es nicht. Ich drueckte ein wenig auf den Knoepfen rum und es ging alles zurueck auf den Normalzustand. "Okay," dachte ich mir "dann kann ich jetzt ja wieder duschen gehen.". Ich stand also in meiner geliebten Keramikduschkabine und wartete auf warmes Wasser.
Ohne Erfolg, duh.
Doch dies war seltsam. Die Heizung hatte mir zuvor keinen Fehler angezeigt, aber funktionierte nicht. Ich ging also in Handtuch zur Heizung und hoerte in meiner Kueche bereits einen lauten Knall.
Dies war der Moment, an dem ich langsam Angst bekam. Ich ging zur Heizung und sah, wie dieses elende Mistvieh irgendeine braune Suppe durch mein Wohnzimmer spritzte und dabei (so schien es zumindest) eine Art Gas freisetzte, das so erbaermlich stank, dass ich mich vorerst in meinem Badezimmer verschanzte und ueberlegte was als naechstes zu tun war. Denn man kann es einfach nicht in Worte fassen, WIE ekelhaft es gestunken hat. Das war total abstossend. Ich finde einfach keine Worte dafuer. Und ein Vergleich laesst sich auch nicht finden, was das ganze noch schwieriger macht.
Nun sass ich also von meiner Heizung eingesperrt im eigenem Badezimmer, waehrend sich die Maschine kreativ an meinen Waaenden ausliess und dabei gaenzlich aufging und scheinbar die Erfuellung ihres Lebens fand. Vielleicht wollte sie schon immer ein Pinsel oder so sein und fuer das Malen bestimmt sein.
Ich fuer meinen Teil entschloss mich jedenfalls dazu, das Kuechenfenster aufzureissen, mein Handy und meine Schluessel zu holen und mir, voellig egal was fuer welche, Klamotten ueber zu werfen um dann aus der Wohnung zu fluechten. Der Plan ging auf. Na gut, ich bin eigentlich nur wuergend und hustend durch die Wohnung gehetzt, hatte aber bald schon alles beisammen und stand also nun morgens um HALB ACHT auf der komischen Terrasse hinter dem Haus und begann mit Telefonterror bei meinem Vermieter, informierte noch die Praktikumsstelle und hinterliess meiner Schwester eine Nachricht.
Eine halbe Stunde spaeter erschien bereits der Vermieter um nachzuschauen was diesmal kaputt war. Wie oft ist er inzwischen da gewesen wegen der Heizung? Ich habe aufgehoert zu zaehlen. Was mich viel mehr stoerte war die Tatsache, dass der ekelhafte Gestank von dem ich ihm am Telefon die Ohren vollgeheult habe, verflogen war. Der Gestank war weg und mein Vermieter kam sich sichtlich veralbert vor.
Diesmal baute er dieses Ding dennoch komplett auseinander und baute Ersatzteile ein. Dabei stieg noch einmal der Gestank auf und er sagte mir, dass dies 'totes Wasser' oder aber auch 'Heizungswasser' sei. Gut, gestunken wie tot hat es wirklich, aber wieso kann WASSER solche Gerueche annehmen?!
Er testete das warme Wasser und es funktionierte.
Ja, man glaube es kaum, es funktionierte.
Ich bedankte mich herzlich, verabschiedete mich und ging unter die Dusche.
OHNE.
WARMES.
WASSER.
Ich rief also den Vermieter direkt wieder an, der noch auf seinem Weg umdrehte und ein wenig entsetzt wieder auftauchte. Er liess noch mehr Brackwasser ab, verbrannte sich dabei die Hand, war inzwischen selber genervt von der Heizung und brachte sie wieder in Ordnung. Diesmal testete er wieder. Sogar zwei mal. Dann machte er die Heizung zum Testen einmal komplett aus, nahm die Sicherung raus und schaltete sie dann wieder ein und testete. Es ging. Das warme Wasser kam aus allen Leitungen und waehrend er so dran rumspielte, putzte ich die Sauerei weg.
Fuer die Heizung war das sicherlich das groesste sich endlich mal kreativ ausleben zu duerfen, aber fuer mich war das eher ein Albtraum.
Zumindest denke ich, dass die Heizung sich so vorkam, als haette sie etwas grosses und weltbewegendes getan. Aber das hat die nicht.
Naja, sie funktionierte also.
Aber das waere ein langweiliges Ende fuer diesen Post, oder?
Natuerlich, deshalb erzaehl ich noch wie es wirklich weiter ging.
Mein Vermieter ging guter Dinge. Und ich ging guter Dinge in die Dusche.
Aber muss ich noch erzaehlen was dann passierte? Wirklich? Ich hatte kein warmes Wasser, denk doch bitte nicht dran. So kam es dann schlussendlich dazu, dass ich bei meiner Schwester duschen ging und dann ZWEIEINHALB STUNDEN zu spaet beim Praktikum auftauchte, man es dort aber nachvollziehen konnte und alles okay war.
In meiner Mittagspause rief ich erneut meinen Vermieter an und musste eigentlich nichts mehr sagen.
Er war dann am Nachmittag nocheinmal in meiner Wohnung und erzaehlte mir, er habe nun ein anderes Programm eingestellt, sodass sich die Heizung nur mit warmen Wasser beschaeftigt und keinem Heizen selbst. Im Mai ist das absolut kein Problem, aber der naechste Winter kommt. Zwar habe ich seitdem Vorfall wirklich warmes Wasser und auch keine Probleme mehr mit diesem City Condens, aber eine geniale Loesung ist das auch nicht wirklich.

Aber ich will nicht meckern... Ich kann endlich wieder warm duschen.
Zu Teil 3 bitte HIER entlang!

Es berichtet;
Torben.
Man dankt fuer's Lesen.

1 Kommentare:

einhornmaedchen hat gesagt…

You just made my day.

Und ich hoffe schwer auf eine Fortsetzung der schönsten Liebeskomödie des Jahres, ich hab' die süße Heizung schließlich schon ein wenig lieb gewonnen. ♥

Kommentar veröffentlichen