Sonntag, 21. August 2011

Filmreview: RUBBER

Sonntag, 21. August 2011
Der gestrige Abend bei der Anne und ihrem Freund war Anlass genug, mich mal einem weiteren Blogeintrag zu widmen. Und zwar wieder einem Filmreview, wenn man das so nennen kann. Die Rede ist von einem "Horrorfilm" zumindest sollte es ein solcher werden. Oder doch eher eine Horrorkomoedie? Horrortrash? Keine Ahnung, was es wirklich war, es stellte sich aber auch zu keinem Zeitpunkt heraus.

Zur Filmbeschreibung:
"Irgendwo in der Wüste des weiten amerikanischen Westens versammelt sich eine Gruppe Menschen mit Ferngläsern, um Zeuge eines außergewöhnlichen (Natur?-)Schauspiels zu werden. Und tatsächlich erwacht alsbald irgendwo zwischen den Sträuchern ein unscheinbarer alter Autoreifen zum Leben, rollt beinahe unentschlossen mal hierhin und mal dahin, folgt schließlich einer hübschen jungen Autofahrerin und bringt unterwegs alles um, was sich ihm in den Weg stellt oder seine Erscheinung nicht mit dem nötigen Respekt quittiert." 

Wir sassen gestern Abend also, diesmal zu dritt, auf der Couch und starrten interessiert auf den Vorspann.
Und in diesem Vorspann passierte erstmal nicht viel.
Man sah die Wueste, bzw. eine Art Steppe. Vermutlich irgendwas in Texas, weil es da ja auch nichts anderes gibt, ne? Jedenfalls sah man dann Stuehle. Ein Haufen Stuehle und daneben einen plump dreinguckenden Mann mit Hornbrille und Krawatte.
Daraufhin kam ein Polizeiwagen, der die Stuehle im Schneckentempo umfuhr und dann anhielt. Danach oeffnete sich der Kofferraum und ein Polizist stieg heraus und erklaerte dem Zuschauer, dass dieser Film eine Hommage an die Willkuer sei und begruendete zahlreiche Dinge mit den beiden Worten: "Reine Willkuer." Er begruendete damit auch sonst alles und jeden. Warum sich Liebespaare in Filmen verlieben, weshalb manche Menschen Wuerstchen moegen, etc. Reine Willkuer.
Natuerlich koennte man sich jetzt einreden, dass das 'ne super Idee ist, aber das anedert nichts an der Tatsache, dass der Film bescheuert ist.
Ein Reifen, der spaeter noch Robert genannt wurde, obwohl wir drei als Zuschauer "Bambi" viel schoener gefunden haetten, stand also irgendwann einfach auf. Ja, richtig. Der Reifen aus der Wueste stand aus reiner Willkuer einfach auf und begann ein wenig damit, ganz willkuerlich durch die Gegend zu rollen.
Er rollte und rollte einfach so durch die doofe Gegend.


 Und waehrend er so rollte, traf er dann bald auf eine Plastikflasche, wo er rueber rollte und scheinbar gluecklich darueber war. (Allerdings hat er nicht angefangen zu huepfen, was ich viel schoener gefunden haette.) Dann kam er zu einem kleinen Skorpion, rollte ueber ihn (Kanck.) und rollte weiter. Bis zu einer Glasflasche, die er nicht kaputtrollen konnte. Und weil sich unser Reifen schon von alleine bewegen konnte, hat er hier noch seine anderen Faehigkeiten gezeigt; er kann durch Telekinetik/Telepathie/I-don't-give-a-shit/Mentalkraft Dinge zum Platzen bringen. Welcher Autoreifen mit Eigenleben kan das nicht? Und das hat er im Film auch oft genug gemacht, das mit dem Platzen lassen. Eigentlich ist nichts anderes passiert, aber scheinbar sollte man das als Zuschauer ultracool oder witzig finden.. Nichts passierte, ausser dass die Leute mit den komischen Fernglaesern, willkuerlich dumm gehandelt haben und alle vergiftet wurden, aber egal.
Zurueck zu unserem Reifen, er traf dann naemlich bald auf ein Kaninchen.
Jedenfals ging dies dann ueber den ganzen Film. Es folgte noch ein Rabe, der noch dran glauben musste, aber danach platzten nurnoch Koepfe von irgendwelchen unwichtigen Nebencharakteren und Statisten. Vermutlich wieder reine Willkuer. Aber die reine Willkuer kann mich mal, weil das echt eklig, dumm und absolut nicht lustig war. Dieser Reifen kam also bald an ein Motel, wo er einer Frau beim Duschen zuguckte.
Und nun kam eine dieser Szenen, die mich unglaublich doll aufgeregt haben. Eine ganz bestimmte Art von Szene, die mich immer wieder aufregen; und zwar Szenen, die absolut unlogisch sind.
 Fassen wir mal zusammen;
1. Die Frau steht nackt in ihrem Motelzimmer, waehrend...
2. ...die Motelzimmertuer offen steht.
3. Die Dusche ist bereits an, obwohl die Dame nicht drunter steht.
4. Die Badezimmertuer ist offen. Die Feuchtigkeit verteilt sich dann schoen im ganzen Motelzimmer. Schimmel ahoi. Und die Putzfrau muss dann gegen den Schimmel kaempfen. Toll. Das ist teuer und aufwaendig. Nur weil irgendso'ne Kuh die Badezimmertuer offen gelassen hat.
5. Ein Reifen spannt.

Himmelherrgottnochmal; ein Reifen guckt der Frau beim Duschen zu. Hallo?! Drehbuchautor, wo warst du als der gesunde Menschenverstand verteilt wurde? Der fuenfte Punkt ist ja noch vertretbar, weil es in dem Film darum geht, dass der Reifen alles umbringt, aber die anderen Punkte sind einfach nur daemlich reine Willkuer! Sowas macht mich so sauer!
Und hier hoerte der Bloedsinn noch nicht auf; der Reifen nahm sich selbst ein Motelzimmer (!), sass auf einem Bett (!), und schaute Telegymnastik (!!!). Mein Hirn verkrampft sich irgendwie, wenn ich versuche darueber nachzudenken, weshalb zum Teufel dieser verdammte Reifen-Of-Doom Telegymnastik geguckt hat. Es ist unfassbar random. Ein geballter WTF?!-Moment, der sich ueber den ganzen Film zieht.
Am naechsten Morgen ging dieser Reifen sogar noch duschen. Dann machte er sich auf den Weg zum Pool und lag da so'n bisschen im Pool des Motels rum.
Jedenfalls war der Reifen namens Robert auf der Flucht vor der Polizei und wenn ich jetzt noch mehr ueber diesen Film berichte, verrate ich das unglaublich sinnfreie und nicht-aufklaerende Ende, oder mein Kopf platzt, weil dieser Film so sinnfrei war.

Abschliessend kann man sagen; wer auf sinnfreie Filme steht, wieder mal einen franzoesischen Kunstfilm Trashfilm sucht, oder sich einfach mal beschaeftigen moechte, weil er sonst nichts zu tun hat, kann sich diesen Film gerne anschauen. Mehr als eine Zeitverschwendung war es in meinen Augen allerdings nicht. Auch wenn die Grundidee, von einem Film ueber die reine Willkuer, nichtmal schlecht ist, so muss man trotzdem sagen, dass dieser Film unbeschreiblich seltsam ist. und zwar in allen moeglichen Sinnen. Die Musikuntermalung ist zynisch amuesant und manche Szenen im Film ebenfalls. Sofern man ueber stumpfe Dinge wie platzende Lebewesen und Plastikflaschen lachen kann.

Nach dem Abspann erhofften wir uns noch eine Erklaerung ueber IRGENDWAS von dem, was da in den letzten 86 Minuten passiert war, aber nichts dergleichen kam, weshalb wir das einfach mal so hinnahmen.
Ich denke ich spreche fuer uns drei, wenn ich sage, dass wir alle ziemlich froh waren, als der Film vorbei war. Es gab wohl selten einen Film, der so unglaublich random war, wie RUBBER. Ein Trashfilm ueber einen Autoreifen, der Leute umbringt. Kranker Scheiss.

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Man dankt fuer's Lesen und so.
Torben

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