Montag, 1. August 2011

Filmkritik: The Valley Intruder

Montag, 1. August 2011
Oder aber auch: Der Killer mit vollgesabbertem Lutscherpapier.

Also bevor ich hier jetzt loslege muss ich mal eins loswerden; ZEHN LESER! Wohoo! *hust* Ich weiss, das ist nichts, aber man goenne mir den Spass.

Nungut. Ich habe mal beschlossen, eine richtige Filmkritik zu schreiben. Nagut, was heisst schon 'richtig'? Ich werde mich ueber den Film mal ein wenig auslassen.
Es war irgendwann mal vor einiger Zeit, als ich malwieder einen Abend bei der Anne verbrachte und wir uns nicht wirklich einig waren, was wir tun sollten.
Also kamen wir auf die glorreiche Idee, malwieder einen Film zu schauen. Bevorzugt einen schlechten Horrorfilm, weil die oftmals ungewollt lustig sind.
Wir sind jedenfalls nach einer etwas laengeren Suche auf folgenden Film gestossen;
The Valley Intruder (oder aber auch Nightstalker)
IMDB gab diesem Film eine phantastische 1,8 von 10. Und fuer alle, die damit nichts anfangen koennen; 1 ist schlecht, 10 ist super. Also musste dieser Film ja mindestens durchschnittlich sein, oder? Wir fanden jedenfalls, dass der Film schlecht genug fuer uns war und wir deshalb damit anfingen, den Film anzuschauen.

Wodrum geht es denn ueberhaupt in diesem Film?
Tja, das wuessten wir auch gerne. Angeblich gab's da mal, irgendwo in Florida einen Serienmoerder mit Süßwarenfetisch, der wahllos beschloss, Frauen umzubringen. Klar, liegt nahe, ne?
Dieser, etwa 70 minutenlange Film, zeigt dies auch auf... absolut bekloppte Weise. Es geht damit los, dass dieser 'Killer', welcher den Elan von acht Schlaftabletten besitzt, einen inneren Monolog fuehrt, den man als Zuschauer mitverfolgen darf muss. Das Problem besteht allerdings schon darin, dass unser Prinz Valium mit einer Begeisterung und Geschwindigkeit eines vergammelten Toastbrotes spricht, bzw. denkt.
So. Bereits an diesem Punkt haette ich mich schon ueber zig Dinge aufregen koennen. Unter anderem dieser dämliche Lutscher, der im Mund von unserem Frauenfeind steckte. Ehrlich; dieser Typ hatte zu ausnahmslos jedem Zeitpunkt des Filmes einen dummen Lutscher im Gesicht kleben. Das war an und fuer sich ja auch noch nicht weiter schlimm, aber er hat das Papier nicht abgemacht. Kann man das fassen? Der hat allen Ernstes prinzipiell Lollies im Mund gehabt, ohne das Papier ganz abzumachen. Stattdessen liess er das Papier immer auf Kinnhoehe am Stil rumhaengen, was sich vermutlich nach gewisser Zeit voellig mit Sabber vollsaugte.
Noch dazu kam dieses ewige Rumgeheule von diesem Typen. Aber das Lutscherpapier war schlimmer.
Anne und ich sassen also vor diesem Film...
...und wir wussten beide nicht, weshalb unser Moerder nun so traurig war. Vielleicht lag es auch daran, dass unser Schmierlappen-Lollipop-Fetischist grundsaetzlich ohne Oberkoerperbekleidung aus Baumwolle, aber Lederjacke rumlief. Wie soll man auch sonst im Sommer in Florida oder wo-auch-immer das spielte rumlaufen? Mit Lutscher im Gesicht! Aber keinem T-Shirt, sondern nur Lederjacke.
Und es hat uns als Zuschauer tierisch sauer gemacht, dass dieser Vollpfosten nie dieses verdammte Lutscherpapier abgemacht hat. Noch dazu hatte der furchtbar ungepflegte und fettige Haare, aber das LUTSCHERPAPIER! Wieso hat der das nie abgemacht? Boah!
Jedenfalls hat unser lieber Valley Intruder (woher der Name auch immer kommen mag) irgendwann mal die Idee bekommen, den Zuschauer wissen zu lassen weshalb er denn nun Frauen nicht so cool findet.
Drei Mal darfst du raten.
Er war nicht schwul, so viel steht fest.
Aber er hatte die schwere Kindheit.
Natuerlich, die schwere Kindheit. Der Gutste begann also mit einschlaeferndem Lallen zu erklaeren, was so dramatisches passiert war.
Er war wohl irgendwann mal bei seinem Onkel Jim und dieser hatte wohl die absolut nicht klischeebehaftete Rolle des tyrannischen Familienoberhauptes, das dem kleinen Valley-Intruder-Killer auf frauenfeindliche Weise die Welt erklaert. Und mit 'Welt' meine ich Lutscherpapiere, über-emotionalisierte Gedankengänge und kontraproduktive Haarpflege.
Kurz daraufhin sah man also mit grottiger Kamerafuehrung, wie der verhaltensauffaellige Onkel seine Frau erschoss und sich an dem Anblick ergoetzte.
Dieser absolut dramatische Wendepunkt im Leben unseres Killers lehrte dem Zuschauer dann auch, dass das Blut bereits an die Wand spritzt, bevor der Schuss abgefeuert wird und man grundsaetzlich schielen muss, wenn man erschossen wird. Ob ich das anders machen wuerde, laesst sich schlecht beurteilen. Jedenfalls kam auch diese Szene eher lustig rueber als wirklich ernstzunehmend, trotz der uebertrieben blutigen Darstellung, wofuer ich mich schon in dem Bildchen da entschuldige.
So kam es dann dazu, dass unser Triebtaeter von Lackaffe, nun wieder in der Gegenwart, auf die Idee kam, er braeuchte eine Prinzessin.
Klar, liegt nahe. Eine Prinzessin. Was auch sonst?
Ich denk mir das in manchen Situationen ja auch des oefteren, aber ich habe dabei kein angelutschtes Papier im Geischt. Es ist unglaublich wie sehr mich diese Lollies in dem Film genervt haben.
Kurz darauf kam es dann allerdings dazu, dass unser Prinz Valium seine Prinzessin Opium fand, nachdem er ein paar schielende Frauen erschoss und einfach so am Strassenrand chillte. Ihm lief also seine Prinzessin ueber den Weg und wie es in amerikanischen Filmen so ueblich ist, hat er die Prinzessin bekommen und die beiden gingen, gruftig und EVIL wie sie waren, in einen abgedunkelten Club. In diesem Etablissement waren zwar nur die beiden und ein paar weitere Anhaengsel unseres Schlafmittelgoths, aber das hinderte die nicht daran ein wenig zu koksen und dabei etliche Male "Heil Satan!" zu bruellen. Ich mein, der Drehbuchautor muss echt kreativ gewesen sein, denn man hoert zehn Minuten lang wirklich nichts anderes als diese beiden Worte, gefuehlte siebenhundertsechsundfuenfzig, in verschiedenen Tonlagen. Dabei sieht man nochmal unseren Grufti-Moerder, wie er ein paar Frauen umbringt, Lutscher lutscht und im Club sitzt. Das passiert aber zur selben Zeit auf dem Bildschirm des Zuschauers, weil wirklich drei verschiedene Szenen mit gewisser Transparenz uebereinander gelegt wurden, was am Ende allerdings nicht den (vermutlich) erwuenschten Drogeneffekt hatte, sondern eher an Kinderkotze erinnerte. Kinderkotze sag ich deshalb, weil man ja staendig Lutscherpapier sah.
Nachdem dieser absolut tiefgruendige und hochintellektuelle Dialog endlich beendet wurde, ging der Film noch weiter so und war vermutlich nur viel zu intelligent fuer Zuschauer wie uns.
Natuerlich will ich hier nicht das Ende verraten, aber er lutschte noch einige Lutscher weg bis der Abspann lief, so viel kann ich verraten. Es kam dann irgendwann noch eine zweite Prinzessin dazu und es wurde auch schon fast ertraeglich was den Film an sich betraf, aber eben auch nur fast.
Unser gedankenschwere Protagonist toetete natuerlich auch weiterhin Frauen, machte aber bei seiner dritten Prinzessin den fatalen Fehler. Vielleicht war's auch die vierte, es war schwer bei diesen tiefgruendigen Dialogen noch mitzukommen.
Aber das Ende war dann auch total unerwartet und voll nicht vorhersehbar. Und so...
Und so ging es noch ein wenig weiter bis irgendwann tatsaechlich der Abspann lief...

So.
Das war keine wirkliche Kritik, das ist mir schon klar, aber mal ganz im Ernst; dieser Film war ein absoluter Mist und der Drehbuchautor gehoert verklagt fuer so etwas. So leid es mir tut, dieser Film war die reinste Zeitverschwendung und war durch die amateruhaften Aufnahmen, lausige Kamerafuehrung, und miese Dialoge nicht einmal die 1,8 von 10 Sternen wert, die IMDB vergab. Natuerlich hatten wir schon ziemlichen Schund erwartet als wir die Bewertung gelesen haben, aber dass SO etwas dabei rauskam grenzt an Hirnzellenvergewaltigung.
Angeblich ist diese Geschichte ja wirklich in den 80er Jahren passiert und ich will auch nicht anzweifeln, dass es wirklich grausam war, aber sollte dieser Moerder noch leben; er wuerde sich selbst schaemen, dass seine Taten auf so eine Weise umgesetzt wurden.

Fuer das Protokoll:
Ich will in diesem Beitrag weder Frauenfeindlichkeit, noch Gewalt verherrlichen. Ich moechte die wahre Geschichte nicht herunterspielen und mich ueber die wirklichen Opfer nicht lustigmachen. Es geht hier nur und ausschliesslich um den produzierten Film von Ulli Lommel. Dieser Beitrag distanziert sich von der wahren Geschichte.
Ich habe zudem absichtlich keine Links zu dem Film geposted, weil er keine Jugendfreigabe hat und wer sich es wirklich antun moechte, soll selber bei amazon.de oder aehnlichem suchen. 

Blablabla und so. Vermutlich waren diese Zeilen auch einfach nur ueberfluessig, aber man will sich ja nichts anhaengen lassen, ne?
Und weil nun mein PC rumspinnt, ist es an der Zeit, sich zu verabschieden und das elende Lutscherpapier aus meinen Gedanken zu verbannen.

Man dankt fuer's Lesen.
Torben

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